SAUBERE LUFT FÜR IHRE GESUNDHEIT
Wieso ist es überhaupt sinnvoll eine Lüftungsanlage einzubauen?
Der Mensch hält sich in der Regel zwischen 60-90% in geschlossenen Räumen wie Wohnung, Büro, Schule, usw. auf. Somit spielt die Luftqualität in Innenräumen eine bedeutend wichtige Rolle.
Das Gebäudeenergiegesetz (GeG) fordert einen hohen Wärmedämmstandard, sowie eine luftdichte Ausführung der Gebäudehülle.
Bei der Berechnung eines Lüftungskonzeptes wird auf die Notwendigkeit von lüftungstechnischen Maßnahmen zur Sicherstellung der raumlufthygienischen Anforderungen hingewiesen.
Zweck des Luftaustausches durch lüftungstechnische Anlagen ist die bestmögliche Versorgung des Gebäudeinneren mit Sauerstoff, sowie der Abtransport von Kohlendioxid, Gerüchen, Schadstoffen und anfallender Feuchtigkeit. Möglich wäre ein solcher Luftaustausch über klassisches Fensteröffnen, idealerweise müsste dies durch Stoßlüften acht Mal am Tag für ca.10 Minuten erfolgen, was im Alltag kaum umsetzbar ist. Die Bewohner können die Lüftungsanlage jederzeit durch Fensterlüften unterstützen, sind jedoch nicht allein auf die Fensterlüftung angewiesen. Somit macht ein Einbau einer solchen lüftungstechnischen Anlage durchaus Sinn.
Schützt eine lüftungstechnische Anlage beispielsweise vor Corona- Viren?
Bei zentralen Lüftungsanlagen ist darauf zu achten, dass diese für die Dauer der Pandemie mit einem möglichst hohen Frischluftanteil und mit einem möglichst geringen Umluftanteil betrieben werden. Je geringer der Umluftanteil einer solchen Anlage eingestellt werden kann, desto geringer ist das Übertragungsrisiko von SARS-CoV-2 über die Aerosole.
Besteht keine Möglichkeit, den Frischluftanteil in der Zuluft zu erhöhen, ist es angebracht, Umluftsysteme mit zusätzlichen Filterstufen auszustatten und zusätzlich manuell zu lüften.
Bei lüftungstechnischen Anlagen wird heutzutage eine Mindest- Filterklasse in der Zuluft eingebaut.
Als Grundanforderung werden hier in der Außen-/ Zuluft, Filter der Klasse ISO Coarse ≥45% eingebaut. Um einen Hygienestandard zu erreichen, wird in Außen-/ Zuluft die Filterklasse ISO ePM1 ≥50% verbaut.
Die Unterschiede liegen im Abscheidegrad in den unterschiedlichen Feinstaubgrößen.
Können solche Filter Viren zurückhalten?
Mit Hilfe von Hochleistungsfiltern (HEPA Filter) ist eine Entfernung von Coronaviren grundsätzlich möglich. HEPA- Filter sind darauf ausgelegt, luftgetragene Partikel mit einem Wirkungsgrad von 99,96% über einen breiten Größenbereich zurückzuhalten. Die Abscheidefähigkeit schließt sowohl Coronaviren selbst, als auch die durch Atmen exhalierten Partikel und Tröpfchen ein. Diese HEPA Filter werden jedoch in der Regel meist in mehrstufigen Filteranlagen in beispielsweise Krankenhäusern verbaut.[1]
Das Sars-CoV2-Virus ist ca. 125 Nanometer groß. Von einem Filter ePM1 70%, der 11 verschiedene Filterlagen besitzt, werden solche Partikel gemäß Filter- Hersteller bis zu 78 Prozent zurückgehalten. Nach Untersuchungen von Filterherstellern können Filter der Klasse ePM1 90% (früher Filterklasse F9) Partikel dieser Größe sogar bis zu 87 Prozent zurückhalten.[2]
Man sieht also, bei Verwendung und Austausch der richtigen Filter ist ein besserer Schutz vor dem Virus möglich.
[1] Quelle: Umweltbundesamt
[2] Quelle: Bauen&Wohnen-Ausgabe 14 vom 10.August 2020